Kurzer Überblick
Es ist Dezember 2024 und ich halte mein Bachelorzeugnis in der Hand. Ich habe das Studium “Medien – Onlinemedien” erfolgreich abgeschlossen. Viel ist passiert und allzu oft musste ich erklären, was wir denn da überhaupt machen. Nunja, so einfach ist das auch gar nicht, denn es ist sehr, seeeehr umfangreich. Also beginnen wir mal gemeinsam diese Zeit aufzuarbeiten.
Ein weit gefasster Themenbereich, den ich da anspreche: Onlinemedien. Schwierig, ja gar unmöglich in einen einzelnen Beitrag zu fassen. Daher soll das der Start einer kleinen Serie sein, die ich in den nächsten Monaten ausbauen werde. Ich werde in diesem Artikel einen Einblick in das geben, was für drei Jahre mein Studium war: Medien – Onlinemedien1. Eine Erfahrung, die von nun an mein Leben bestimmt oder zumindest beeinflusst. Es wird kein objektiver, sondern ein vielmehr subjektiver Erfahrungsbericht und zwar stark komprimiert!
Ich nehme Dich nun mit auf eine Reise, die mit diesem Beitrag beginnt. Der Einblick in die Welt der Onlinemedien. Und glaube mir, sie wird vielfältiger sein, als es nun auf den ersten Blick scheint. Und wahrscheinlich hat jede und jeder Ex-Student seine eigene Meinung dazu, was gut und was überfordernd war in dieser Zeit 😉 Und ja, ich sage absichtlich überfordernd und nicht „schlecht“, da ich das nicht so sehe.
Was sind Onlinemedien?
Onlinemedien umfassen im Grunde alles, was wir Menschen im „Web“ benutzen. Gängige Beispiele sind die sozialen Medien, Suchmaschinen, Messenger oder auch Online-Dienste zur Text- und Tabellenverarbeitung. Wir schauen Videos auf YouTube, inspirieren uns auf Pinterest nach neuen Rezepten, shoppen online oder lernen Menschen auf Tinder kennen. Neben den privaten Diensten sind diese Dienste auch im beruflichen Umfeld häufig nicht mehr wegzudenken. Kollaborative Zusammenarbeit spielt in immer mehr Branchen eine große Rolle. Die Pandemie hat uns gezeigt, wie es funktionieren kann. Konkret handelt es sich um Apps, Websites, Onlineshops und allem, was ich dazu brauche diese Dinge möglichst gut zu erstellen.
Was kann ich mit dem Wissen machen?
Da wir nun wissen, was mögliche Produkte sein können, geht es nun darum zu verstehen, was wir noch so lernen können. Oder was ich mit dem gelernten Wissen theoretisch machen kann; denn: dahinter steckt dann doch ein bisschen mehr. Es muss nicht immer gleich das Offensichtliche sein, es muss nicht immer die „tausendste Dating-App“ sein, um es mit den Worten von Marco Scheel zu sagen.2 Den Beitrag, den „Onlinemedianerinnen und -Medianer“ zur Verbesserung der Welt beitragen können, ist weitaus größer.
Bleiben wir beim Beispiel einer Webanwendung. Diese besteht aus folgenden Bausteinen: Der Idee, dem Konzept, der User Experience, der Bedienbarkeit selbst, die Umsetzung auf technischer Basis, sowie die Vermarktung und vielem mehr. All diese Bausteine sind dann auch noch verteilt auf unterschiedliche Personen. In einem Projekt arbeiten also technisch affine Menschen, sowie Design-affine Menschen zusammen. Also braucht es eine Form von Projektmanagement, die das alles zusammenhält und auch noch wirtschaftlich unter Dach und Fach bringt. Und das ist unser Job, wobei sich jeder so ein bisschen spezialisiert im Verlauf der Zeit.
Wo arbeiten Onlinemedien-Menschen?
Es stellt sich natürlich nun die Frage, wo genau wir die Welt verbessern. Also wo arbeiten wir? Nach einem Onlinemedien Studium arbeiten Menschen in den unterschiedlichsten Richtungen. Meine Kommilitoninnen und Kommilitonen sind in den Branchen IT, Werbeagentur und auch der Baubranche unterwegs, von Konzern bis kleiner Agentur. Der Fachbereich ist dabei unterschiedlich. So sind die einen eher im Bereich des Projektmanagements eingesetzt, andere wiederum im Bereich des Designs oder im Umfeld der Entwicklung/Programmierung unterwegs sind. Es stellt sich also eher die Frage nach der richtigen „Rolle“ als nach der Frage des „Jobs“ in dem gearbeitet wird. Und hier gilt es interdisziplinär zu denken. Ich zähle ein paar Rollen3 auf:
- Webdesigner
- Projektmanager
- Produktentwickler für digitale Produkte
- Designer
- Web- und App-Entwickler
- Online-Marketing-Manager
- UX-Berater
- Storyteller
- Data-Scientist
Dabei möchte ich einen Punkt wichtig hervorheben: Ziel des Studiums ist es, zwischen den Rollen vermitteln und auch wechseln zu können. Es ist ein ständiger Wechsel und die Anforderungen in der Arbeitswelt erfordern eine Anpassung an die unterschiedlichen (wachsenden) Teams. Nehmen wir mal als Beispiel einen Onlineshop, da ich mich zufälligerweise hier gut auskenne. Ein Onlineshop benötigt, grob überschlagen, folgende Disziplinen: Das Geschäftsmodell als Grundlage, ein Konzept für den Aufbau der Inhalte, ein gutes Design für das Frontend, eine einfach zu benutzende Benutzeroberfläche und eine gute Story, die das Produkt verkauft, wozu es Texte, Bilder und Videos braucht. Weiter geht es mit der Vermarktung über soziale Medien, Suchmaschinen und zuletzt auch die Auswertung der Kampagnen, der Zahlen und der Daten. Es eröffnen sich in kürzester Zeit einige Felder, die benötigt werden, um einen Shop zu erstellen, zu betreiben und zu verbessern. Hier wäre es gut, wenn es jemanden gibt, der mit den unterschiedlichen Abteilungen und Personen auf Augenhöhe sprechen kann. Wir merken hier also schnell, dass das „Silodenken“ nicht mehr funktioniert, bzw. es besser ist, es aufzulösen. Wenn ein neues Produkt gelauncht wird, müssen alle Abteilungen zusammenarbeiten. Es soll nicht der Fall sein, dass diese Person alles nur ein bisschen kann und damit nichts richtig. Nein, es soll vielmehr die Möglichkeit eröffnen, zumindest soweit in den angrenzenden Bereichen so fit zu sein, dass ein Verständnis dafür aufkommt, um Produkte und Projekte ganzheitlich denken zu können.
Was sind die Inhalte des Studiums?
Unterscheiden wir doch erstmal näher in Methodenwissen und Fachwissen. Was lernen wir eigentlich?
Ohne die oben genannten Skills und Rollen wiederholen zu wollen, zielt das Studium genau darauf ab, eben diese Skills zu vermitteln, denn die Vielfältigkeit macht es aus. Von der technischen bis zur menschlichen Seite. Als technisch zähle ich beispielsweise etwa die Frontend-Entwicklung, die Backend-Entwicklung, oder auch das Erlernen von Datenbankstrukturen. Weiter geht es dann mit Datenanalyse und Data-Science usw.
Zu „menschlich“ zähle ich dann das Design-, User Experience- und Internet-Psychologie.
Der große Vorteil aus meiner Sicht: Als Studierender lernt man die Inhalte nahezu immer in Projekten. Die Kurse greifen dabei immer ineinander und Wissen kann mehrfach und direkt angewendet werden. Im Rahmen eines zweisemestrigen Projektes werden alle notwendigen Maßnahmen gelernt, um ein Startup zu gründen. Es wird darin ein Businessplan aufgebaut, der notwendigen Ressourcen enthält, ein komplettes Design entwickelt, es werden Nutzerbefragungen durchgeführt und am Ende vor einem Gremium gepitcht. Alles aufzuzählen wäre für diesen Beitrag zu viel, dazu werde ich noch extra kommen.
Was passiert so ganz persönlich?
Zunächst soll hier noch gesagt sein, dass es sich bei dem Studium um ein duales Studium handelt. Das bedeutet, die Studierenden sind zur Hälfte in einem Praxisbetrieb (Praxispartner) und zur anderen Hälfte in der Hochschule für den Theorieteil. Das erweitert den eigenen Erfahrungsschatz enorm, da ich theoretisches Wissen direkt in der Praxis anwenden kann und so schon während des Studiums Erfahrung sammle.
Des Weiteren sind viele, fast alle Kommilitonen nicht aus dem Ort der ansässigen Hochschule. Als Student zieht man also erstmal in eine neue Stadt und lernt selbständig zu sein. Zudem lernt man neue Leute kennen, neue Freundschaften entstehen und … ja, manchmal trennen sie sich auch wieder. Es ist auf jeden Fall lehrreich in vielerlei Hinsicht.
Wie vorhin bereits angesprochen, finden die meisten Arbeiten häufig in Projekten statt und damit auch in Projekt-Teams. Damit geht einher, dass viele Arbeiten in einem gleichen Team gemacht werden. Das bringt logischerweise seine Vor- und Nachteile. Ein Nachteil könnte sein, dass zu wenig Austausch zwischen den Teams untereinander entsteht und sich Grüppchen bilden, die den Kurs „spalten“. Ein Vorteil ist, dass die Teammitglieder sich innerhalb der Gruppe in der Regel aufeinander verlassen können. Die Leute kennen sich, können sich abstimmen und ihre eigene Planung verfolgen.
Fazit
Ich habe das Studium damals ausgewählt, weil ich es für das Richtige hielt. Es hat auch während der gesamten Zeit nicht an Glanz verloren. Auf eine besondere Art war es so herausfordernd, die ich vorher noch nicht kannte. Durch meine Teams war es aber immer zu meistern und brachte mich letztendlich voran. Persönlich und auch fachlich war es genau das Richtige und ich würde es wieder machen!
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Fußnoten
- Medien – Onlinemedien ist auffindbar unter: Mosbach.dhbw.de/on ↩︎
- https://www.ndr.de/fernsehen/programm/epg/Ein-Jahr-mit-Marco-Scheel,sendung1313580.html ↩︎